So bringen Sie die Tinte aufs Papier
Mit Rosa Park, Mitgründerin von Cereal und Direktorin der Francis Gallery.

Eine Seite im Notizbuch einer Person zu lesen, gleicht einem Blick hinter eine verschlossene Tür in ihrer Wohnung. Vielleicht entdecken Sie einen gut durchdachten Raum, Gedanken, die fertig formuliert waren, bevor sie zu Papier gebracht wurden oder wie zufällig ohne ersichtlichen Plan niedergeschriebene Ideen. Beide Entdeckungen haben unserer Meinung nach ihren eigenen Charme.
Begleiten Sie uns zu Rosa Park, der Mitgründerin von Cereal und Direktorin der Francis Gallery, die uns einen ehrlichen Einblick in beide Welten gibt. In ihrem ruhigen Zuhause voller Bücher in Bath verrät sie uns ihre lebenslangen Schreibrituale und was sich in ihrem Lieblings-Notizbuch von Smythson versteckt.
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Beschreiben Sie uns Ihren Arbeitsplatz zu Hause.
Wenn ich von zu Hause aus arbeite, ist mir Komfort sehr wichtig. Ich sitze deshalb oft auf dem Sofa im Wohnzimmer, mit einem Kissen als Rückenstütze. Und auch Düfte haben einen großen Einfluss auf meine Stimmung, weshalb ich immer eine Duftkerze anzünde. Im Moment sind die Duftkerzen „Honey“ und „Mint Tea“ von Perfumer H meine Favoriten. An trüben Tagen genieße ich „Honey“ und an sonnigen Tagen entscheide ich mich für „Mint Tea“. Der dezente Duft schafft eine beruhigende Atmosphäre, die perfekt zu meinem bevorzugten Soundtrack zu Hause passt – Stille. Das kann meinen Partner ganz schön in den Wahnsinn treiben, da er mit Begeisterung Musik hört. Früher ging es mir genauso, aber seit ungefähr einem Jahr habe ich Probleme, mich bei jeder Art von Hintergrundmusik zu konzentrieren. Ich habe keine Ahnung, wie es dazu kommen konnte!
Von meinem Sitzplatz auf dem Sofa habe ich einen wunderbaren Blick auf unser deckenhohes Bücherregal. Ich sehe mir dieses Bücherregal sehr gerne an, da Bücher meine große Leidenschaft sind. Für gewöhnlich habe ich drei oder vier Bücher gleichzeitig dabei. Doch trotz all meiner Bemühungen, Ordnung zu halten, stapeln sich die Bücher nach gewisser Zeit überall in meiner Wohnung.

Welches Notizbuch benutzen Sie am häufigsten?
Das Soho-Notizbuch! Da es die perfekte Größe hat. Ich bin kein Fan von kleinen Notizbüchern und obwohl ich große Notizbücher für kreatives Brainstorming sehr schätze, bin ich zu faul, um sie mit mir herumzutragen. Deshalb bleiben sie meist auf meinem Schreibtisch liegen. Das Soho ist mit seinen Maßen der ideale Begleiter für unterwegs.
Was mögen Sie besonders daran, Ihre Gedanken zu Papier zu bringen?
Für mich ist der physische Akt des Schreibens der erste Schritt, um einen Gedanken oder eine Idee zum Leben zu erwecken. Ich gehe damit quasi eine Verpflichtung ein. Damit haben Sie sozusagen ein greifbares Blatt Papier, mit dem Sie Ihre Wünsche skizzieren können. Deshalb schreibe ich meine Ziele und meine Vision für die Zukunft immer auf.

Wenn man Ihr Lieblingsnotizbuch in die Hand nehmen und eine beliebige Seite aufschlagen würde – was würde man finden?
Wenn Sie in meinem aktuellen Notizbuch blättern, entdecken Sie Gedanken zu Büchern, die ich gelesen habe, Podcasts, die ich mir angehört habe, neue Künstler, denen ich begegnet bin, und bedeutungsvolle Gespräche, die ich geführt habe. Sie finden auch Notizen zu meinen Coaching-Sitzungen. Ich arbeite mit der wunderbaren Erfolgstrainerin Victoria Song zusammen und in jeder Sitzung fülle ich mindestens 10 Seiten mit neuen Erkenntnissen.

Sie schreiben nach eigener Aussage gerne Tagebuch ...
Ich führe bereits seit meiner Kindheit Tagebuch. Meine Eltern besitzen noch immer eine Kiste mit meinen Tagebüchern, die ich während meiner gesamten Schulzeit geschrieben habe. Ich finde es gleichermaßen urkomisch und erhellend, die Gedanken meines jüngeren Ichs zu lesen.
Heute schreibe ich Tagebuch als eine Möglichkeit, meine Gedanken zu ordnen. Wenn es ein Problem gibt, mit dem ich mich auseinandersetzen muss, oder eine größere Lebensfrage, auf die ich eine Antwort brauche, ist hemmungsloses Schreiben, in einem ungebremsten Gedankenfluss, das, was mir Klarheit verschafft. So kann ich mich selbst damit überraschen, was zum Schluss auf dem Papier steht. Ich folge diesen Gedanken dann und bewahre sie sorgfältig im Schrank auf. Nach einigen Jahren komme ich auf sie zurück, nachdem mein Bauchgefühl mir den richtigen Weg gezeigt hat.
